Montag, 28. Februar 2011

Lektion in Geduld

Anders können wir unsere heutige Erfahrung nicht bezeichnen. Aber der Reihe nach:
In eine Bodenplatte werden diverse Leerohre "eingebaut", um die verschiedenen Medien von Außen nach Innen (und auch andersrum) zu verlegen. Dies hat den Vorteil, dass keine Löcher in die gewünscht dichte und gut gedämmte Gebäudehülle gebohrt, geschlagen oder sonstwie eingebracht werden müssen. Der Elektriker scheint hingegen eine besondere Freude am "Löchern" zu haben - zu unserem Leidwesen.
Der erste Streich erfolgte bei der Rohinstallation Elektro, bei der wir eines Tages diverse Löcher in den Außenwänden des HAR vorfanden. Darunter auch ein Loch für ein fingerdickes Erdkabel. Einige Telefonate und Erklärungsversuche später hatten wir zur damaligen Zeit gehofft, dass auch der Elektriker unser Ansinnen bzgl. der dichten Gebäudehülle teilte. Schließlich investieren wir auch Einiges in Mehrdämmung, um die Wärme im Haus zu behalten.
Aber denkste, ein paar Monate später geht das Spiel von Vorne los. Bei der Elektroplanung wurde vergessen, dass eine Lüftungsanlage auch mit elektrischer Energie versorgt werden muß. So hing aus unserer 'recovair 275' schlaff ein Kabel herab, welches keine Verbindung an das Stromnetz finden konnte - war ja nichts in Kabellänge erreichbar. Der Bauleiter meinte, dass sich der Elektriker darum kümmern wird. Und wie er es getan hat. Vollkommen überrumpelnd wurde die Herrin des Hauses bei einer zufälligen Begegnung mit der Frage, ob die Rohre "oben oder unten lang" sollen, überrumpelt. Wofür, wurde ihr nicht erklärt. Als wir dann am nächsten Tag gemeinsam auf der Baustelle waren, entdeckten wir Folgendes: von der einen Seite des HAR führte über 2 Wände und über 2 Ecken ein hellgraues Kunststoffrohr bis zu einer Steckdose unter der Lüftungsanlage. Meine Kollege konnte sich folgende Frage nicht verkneifen: "Barock oder Renaissance?" Treffender hätte ich eine Überputzverlegung in einem Neubau im Jahre 2011 auch nicht beschreiben können.

Nun gut, den Elektriker angerufen und um eine "ordentliche", wie im Vertrag beschriebene, "Unterputzverlegung" gebeten. Heute, 3 Tage später, wurde die Wärmepumpe eingebaut. Dabei war auch der Elektriker vor Ort. Deshalb haben wir einen kurzen Abstecher zur Baustelle gewagt. Angekommen, entdeckten wir nicht nur das wahrlich imposante, mit dem Red Dot Design Award 2010 augezeichnete Außengerät der Vaillant Luftwärmepumpe, sondern auch ein Kabel and der Außenseite unseres Hauses. Im ersten Moment dachte ich mir 'Hmm, wurde ein Kabel zur LWP vergessen und hat man dies statt durch die Leerrohre wieder durch die Wand verlegt?' Aber der erste Blick täuschte:

Von der einen Seite, um die Ecke...
...und wieder ins Haus

Das Kabel führte auf der eine Seite des HAR aus der Wand heraus, schlängelte sich an der Außenwand um die Ecke herum,  um am anderen Ende des HAR wieder in de Wand zu verschwinden.
Meine Gedanke war '???? Was soll dass denn sein, fehlt da etwas in der Mitte ????" ' Als ich dann den HAR von Innen sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das ehemals überputzverlegte Anschlußkabel für die Lüftungsanlage wurde nun einfach auf der anderen Seite der Wand, nähmlich Außen, verlegt.
Und, auch ein Déjà-vu zum Thema Löcher in der Gebäudehülle? Meine ersten Gedanken waren nun 'Wie wird auf diese Stellen der Wand noch das Wärmedämmverbundsystem bündig aufgebracht? Hätte sich die Rohbaufirma nicht den ganzen Aufwand für den Ausgleich der zu schiefgeratenen Hochlochziegel sparen können?'

Unser Bauleiter erklärte uns, dies sei kein Problem. Schliesslich wird die Dämmung von Außen mit Kleber angebracht, der das Kabel ohne Problem ausgleicht.
Aber was passiert, wenn man, zugegebenermaßen ein wahrscheinlich höchst unwahrscheinlicher Fall, an das Kabel muß? Durch die Dämmung oder lieber durch die massive Hauswand?

Die Außeneinheit der Vaillant Luft/Wasser-Wärmepumpe geoTHERM plus VWL S
(und dahinter die kreative Kabelverlegung)

Mittwoch, 9. Februar 2011

Update

Da sich in den letzten Tagen doch Einiges "am Bau" getan hat, hier ein kurzes Update:

Innenputz
Die erste Abnahme des Innenputzes zeigte, dass noch ein paar Nacharbeiten notwendig sind. Glücklicherweise scheint der Frost keinen negativen Einfluß genommen zu haben. Der erste Versuch, die Mängel zu beseitigen war nicht so ganz erfolgreich, weshalb es dann demnächst in die zweite Nachspielzeit geht. To be continued...

Heizung & Sanitär
Die letzten Tage waren die Mitarbeiter der Firma Rothermann fleißig zu Gange. Die Rohinstallation von Heizung und Sanitär wurde am 07.02. abgeschlossen. Es gab die eine oder andere Überraschung, die uns etwas verwundert hat. Nachdem wir (eigentlich hauptsächlich die bessere Hälfte von uns Beiden) doch einige Mühe in die Badplanung gesteckt hatten und dies auch immer fleißig mit der Heizungs und Sanitärfirma abgestimmt hatten, gab es 2 unerwartete Ereignisse:
Die Verlegung der Kanäle für unsere Lüftungsanlage konnte nicht wie geplant erfolgen, da im OG ein Stahlträger so verbaut wurde, dass er ein paar cm über den Rohfußboden (wird noch mit Estrich vesehen) ragte.
Die Armaturen für die Badewanne konnten nicht wie geplant verbaut werden, da an dieser Stelle der Ringanker ist.

Was wir uns fragen: Das sind doch eigentlich Dinge, die in den Bauzeichnungen erkennbar sind, warum ist dies dem Fachmann von der Heizungs und Sanitärfirma nicht vorab aufgefallen. Glücklichweise waren die Mitarbeiter vor Ort im Stande, uns bei der Lösung der Aufgabe zu unterstützen. Ml schauen, was man nun versucht, an Mehrkosten an uns weiterzugeben.

Hier mal wieder ein paar Bilder:
Fußbodenheizungsgeschlängel - in interessanter Farbe
Ein Teil der Hausanschlüsse
Fußboden Stufe 2: mt den Kanälen für die Lüftungsanlage
Querschnitt des Fußbodens in Stufe 2
Die Lüftungsanlage
(leider habe ich ein "Problem" mit dem Hochformat - müßt ihr euch mal beim Betrachten auf die Seite legen)
 


Estrich
Im Anschluss an die Rohinstallation von Heizung und Sanitär legten gleich die "Estrichleger" los und sind heute fertiggeworden. In einer Woche können wir dann das erste Mal einen Fuß in unseren fortgeschrittenen Bau setzen.

Elektrohausanschluß
Eher ein leidiges Thema: Anscheinend gibt es in der Nachbarschaft Leute, die vergessen haben, wie ihr eigener Hausbau vor ein paar Jahren ablief. Man störte sich an den Baustromkästen, die in der Nähe der Stromverteilerkästen aufgestellt waren. Zugegebenermaßen kein schöner, da vor einem fremden Grundstück, aber doch temporärer Anblick. So gab es diverse Schreiben von der Stadtverwaltung, die letztlich mit der Androhung einer Ordnungswidrigkeit ihren Höhepunkt fand.
Also Flux alles in helle Aufregung versetzt und die Stadtwerke um die Freischaltung des Elektrohausanschlusses gebeten. Innerhalb von 2 Wochen schiterten 2 Versuche daran, dass die Antragsunterlagen für die Stromvesorgung nicht per Post bei uns ankamen. Man sollte da mal die internen Prozesse und den Postdienst unter die Lupe nehmen. Zu guter letzt holten wir uns die Unterlagen dann doch lieber persönlich ab. Dank vieler Anrufe, Faxe und der Unterstützung einiger Mitarbeiter schaffte es die Chefin dann doch noch, innerhalb von 2 Tagen Strom in unser Haus zu bekommen - der Baustromkasten ist nun auch verschwunden.

Weitere Planung
In den nächsten Tagen (natürlich erst dann, wenn es der Estrich zulässt) treffen wir unseren Fliesenleger. Wir wollen ihn dann mit unseren Wünschen und unserer bisherigen Planung "überraschen" und hoffen auf die eine oder andere Idee seinerseits.
Nachdem unser Bauleiter uns einen aktualisierten Bauzeitenplan zur Verfügung gestellt hat, wissen wir es nun: Anfang April soll die Fertigstellung und Übergabe an uns stattfinden.